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reifenspuren

Hotel Château FrontenacCosta Rica und Panama

30. März bis 13. April

Wir überqueren die Grenze bei Peñas Blancas und fahren nur noch ein kurzes Stück bis in das kleine „Costa Rica Paradies“, welches Agi und Guido sich mit viel Arbeit ganz in der Nähe von La Cruz aufgebaut haben. Man kann hier Cabinas mieten oder mit dem Camper stehen, es ist wunderschön. Das Grundstück ist riesig, Guido hat drei Waldlehrpfade angelegt und so kann man die Tier- und Pflanzenwelt sehr gut auf eigene Faust erkunden, immer mit den zum Pfad gehörenden Info-Broschüren. Wir geniessen unseren ersten Tag in diesem Land, das wir vor ein paar Jahren schon einmal bereist haben. Gleich auf dem ersten Spaziergang sehen wir eines der Krokodile, die hier im Fluss leben, viele Vögel, Faultiere in den Bäumen, brüllende und eher stillere Affen, die es sich in den Mangobäumen gut gehen lassen. Die Hunde von Agi und Guido sitzen sehnsüchtig darunter und warten darauf, dass einer hinunter fällt. Aber weit gefehlt, die Affen vertreiben sie mit unreifen Mangos, die sie einfach hinunter schütteln...

Wir geniessen Agi’s Kochkünste im Freiluftrestaurant und könnten locker noch ein paar Tage hier verbringen. Aber der Fährtermin in Panama macht uns jetzt schon ein wenig Druck und Risiko wollen wir keines eingehen. Also fahren wir weiter durch die Berge an den Arenalsee, der uns immer noch sehr beeindruckt. Umgeben von sattgrünen Wäldern und Weiden, zeigt er sich in allen blau-grün-Schattierungen. Wir wollen eigentlich irgendwo an seinem Ufer frei stehen, finden auch ein paar Plätze, aber überall installieren sich die „Ticos“ gerade für die Ostertage und offensichtlich steigen da überall alkoholreiche und, den Musik-Boxen nach zu vermuten, ziemlich lautstarke Feste. Wir überlegen nicht sehr lange und kehren um. Am „Pequeña Helvetica“, der kleinen Schweiz, machen wir den nächsten Stopp. Wir dürfen hier beim Hotel übernachten und sogar den gepflegten Pool benützen!

Am Morgen ist der Himmel klar und wir sehen den Vulkan Arenal in seiner ganzen Erhabenheit. Er spuckt zwar keine Lava mehr, ist aber trotzdem imposant. Die Thermalbäder der Gegend haben wir noch gut in Erinnerung aber die meisten Quellen sind unglaublich teuer geworden (80$ Eintritt oder so...). Wir finden eine grosse Anlage, die noch erschwinglich ist und können auch da übernachten, mitten in einer Zelt-Landschaft. Offenbar ist hier das Bad, das sich auch Einheimische leisten können. Wir sind das einzige Auto mit ausländischen Nummernschildern und das Bad ist voll voll voll. In den Palapas bzw. Ranchos haben sich jeweils ganze Sippschaften niedergelassen. Sie kochen, essen, trinken und verbringen einen ganzen Badetag hier. Wir suchen uns erst am Abend ein paar Pools die nicht mehr ganz so voll sind wie sie es tagsüber wohl waren und weichen uns auch noch ein wenig ein. Naja, offenbar verbringt man Ostern wenn nicht am See oder am Meer, dann im Thermalbad!

Es ist Karfreitag und wir wollen weiter nach Orosi in's Kaffeegebiet. In San José führt uns das Navi quer durch die Stadt, was natürlich unmöglich ist, denn viele Strassen im Zentrum sind gesperrt wegen der Osterprozessionen. Alles ist vollgestopft mit Menschen, die gesperrten Stassen mit Blumen geschmückt und wir mittendrin. Nach einigem Kreuz-und-quer und Hin-und-zurück sind wir endlich auf dem richtigen Weg und fahren ins Valle del Río Orosi. Auch hier sind die Prozessionen erst kurz vorbei, die Blumen und Verzierungen auf der Strasse noch nicht weggeräumt. Wir können bei Fränzi und Fredi im wunderschönen Garten stehen. Fränzi hat im Dorf eine Bäckerei und so haben wir auch schon unser Zmorge auf sicher, Fredi bietet Motorradtouren an, vermietet Motorräder und zwei hübsche kleine Cabanas. Im von Bergen mit vielen Kaffeeplantagen umgebenen Dorf gibt es eine alte, schöne Kirche, die Prozessionswagen stehen gleich nebenan und in bunte Uniformen gekleidete Männer bewachen die aufgebauten Statuen. Karfreitag ist offenbar der heiligste Tag in der ganzen Osterzeit, es ist alles geschlossen, sogar Fränzi’s Bäckerei.

Nach einem ausgedehnten Frühstück bei Fränzi wandern wir hinauf in die Berge und stellen uns eine Rundwanderung vor, die irgendwann wieder in’s Dorf führen sollte. Der Weg ist saumässig steil, führt aber durch eine sehr schöne Gegend mit Kaffeeplantagen, Bananenstauden, Bächen, dschungelartigen Abschnitten und immer wieder schönen Aussichtspunkten. Als wir schon fast auf der Krete sind – nassgeschwitzt und schnaufend – fragen wir nach dem Weg. Leider hat es nicht viele Menschen unterwegs und von den wenigen kann uns niemand so ganz genau sagen, wo und wie wir wieder in’s Dorf kommen. Also kehren wir halt nach einer Verschnaufpause auf dem gleichen Weg zurück.

Mit einer Züpfe und gutem Brot im Vorratskasten sind wir gut versorgt für die nächsten Tage. Durch traumhafte Landschaft fahren wir Richtung Norden. Die Strassen sind schmal und kurvig, aber nicht schlecht und es hat relativ wenig Verkehr trotz Feiertagen. Landschaftlich ist die Strecke abwechslungsreich und so grün, dass wir’s fast nicht glauben können nach dem doch sehr trockenen Nicaragua. Es reut uns schon ein wenig, dass wir uns nicht genügend Zeit nehmen können dafür. Als wir uns der Ebene an der Karibik-Küste nähern, beginnen die eintönigen, endlosen Bananenplantagen, an die wir uns noch gut erinnern können von unserer ersten Costa Rica Reise. Chiquita hat sich da niedergelassen und überall sind die wohlbekannten Logos zu sehen. Die Plantagen sind noch wie ehedem: überall sind die unreifen Bananen an den Stauden in blaue Plastiksäcke verpackt, damit keine Schädlinge daran können. Nur werden die Säcke oft abgerissen, durch die Wasserkanäle in’s Meer gespült und dort meinen die Schildkröten es seien Quallen und fressen davon.

Wir übernachten in der Nähe der Playa Negra, einem Strand mit schwarzem Sand (Karibik!) und schön sauberem Wasser. Im nahe gelegenen Nationalpark sind die Strände wieder weiss und die Buchten leuchten karibikmässig. Es kreischt in den Bäumen und eine Affenfamilie turnt über unseren Köpfen vorbei. Die neugierigen Kapuzineräffchen lassen sich gut beobachten und kommen so nahe, dass wir sie fotografieren können. Wenig später entdecken wir am Rand der Holzplanken eine lange dünne Schlange und wissen nicht so recht ob sie zu den giftigen Exemplaren gehört oder nicht – wir lassen’s nicht drauf an kommen und halten genügend Abstand. Bei der im Dickicht unter einer Baumwurzel zusammengerollten leuchtend gelben Schlange sind wir aber sicher. Sie ist nicht nur sehr giftig, sondern auch extrem schnell! Waschbären und Faultiere sind ebenfalls unterwegs und so sehen wir auf unserem letzten Spaziergang unerwartet viel von Costa Ricas Tierwelt.

In der Nacht in gibt es zum ersten Mal seit langer Zeit einen heftigen Regenguss und unsere zum Trocknen aufgehängten Kleider sind alle wieder nass – ideal zum Weiterreisen...

Noch einmal fahren wir durch riesige Bananenplantagen links und rechts der Strasse. In Sixaola dient die Eisenbahnbrücke als Grenzübergang für Fussgänger. Für Autos gibt es nebendran eine schmale Brücke über den Río Sixaola. Auch hier verläuft das Prozedere problemlos, die Formulare für die Autoeinfuhr werden von Hand ausgefüllt (es hat wieder einmal keinen Strom...) und die obligatorische Haftpflicht-Versicherung können wir auch gleich hier abschliessen.

Leider haben wir keine Zeit mehr, um Bocas del Torro und den der Küste vorgelagerten Inseln einen Besuch abzustatten. Auch das viel gepriesene Bergdorf Boquete müssen wir auslassen und so überqueren wir die Cordilleren auf direktem und kurvenreichem Weg mit Aussichtspunkten, die uns ein wenig spüren lassen, was wir verpassen wegen der Fähre. In Chiriqui stossen wir wieder auf die Panamericana, die eine einzige Baustelle ist. Sie wird gerade vierspurig ausgebaut und man ist daran, das Terrain zu graben, zu planieren und zu bauen. Wir fahren hunderte von Kilometern und kein Abschnitt ist fertig gestellt. Es staubt und ist eng zum Fahren und auch ein wenig gefährlich mit all den Lastwagen, Baumaschinen und arbeitenden Menschen. Wir sind langsam müde und biegen ab an den Strand von Lajas und finden ein wunderschönes Plätzchen unter Palapas am Meer. Es ist wirklich schade, dass wir plötzlich so wenig Zeit haben und vor allem sind wir uns das überhaupt nicht gewöhnt!

Auch der nächste Tag ist happig zum Fahren auf der Panamericana bzw. der Baustelle entlang. Es ist anstrengend, denn wer am Steuer sitzt muss sich gut konzentrieren, da viel Verkehr herrscht und alles ein bisschen eng ist. Aber es geht gar nicht schlecht und wir kommen langsam aber sicher vorwärts. In Penonomé machen wir bei McDonalds einen Zwischenstopp und als wir am Glace essen sind hält draussen ein Motorrad – es sind Marc und Carina, die auch mit der Fähre übersetzen wollen. Ein lustiges Wiedersehen. Sie wollen heute noch so nahe wie möglich an die Stadt fahren, damit sie morgen auch den Papierkram erledigen können und so ist das Wiedersehen kurz.

Wir übernachten auf einem Trailerpark in Rio Hata, der wohl nicht mehr lange offen sein wird. Es ist alles ein wenig vernachlässigt, auf dem Wasser im Pool schwimmt eine Schmutzschicht und das Grundstück steht zum Verkauf. Immerhin hat es Wifi und so können wir wieder einmal in’s Internet.

Die Sonne ist noch nicht aufgegangen, schlürfen wir unseren heissen Kaffee und machen uns auf den Weg. Ob alles klappen wird? Die Fahrerei nach Panama City ist einfacher als wir angenommen haben, wir finden das Büro für die Autoinspektion auf Anhieb. Es stehen schon andere Camper da, sonst hätten wir wohl nicht geglaubt, dass dieser verkommene, schmutzige Hinterhof mit anschliessendem Markt in einem nicht ganz einfachen Stadtviertel der Parkplatz für die Inspektion ist. Aber die „Bummel mit Pummel“ mit ihrem grünen Ungetüm stehen da, dann kann es wohl nicht falsch sein... Und es geht auch wirklich gleich los: Ein Beamter inspiziert unser Truckli, kontrolliert das Einfuhrpapier und sucht die VIN-Nummer, schüttelt den Kopf und sagt „nada“, geht nicht. Er erklärt uns, dass wir unser DIJ-Papier nicht bekommen, da wir nicht das offizielle Einfuhrpapier für unser Truckli haben. Unser Formular ist von Hand ausgefüllt (Stromausfall an der Grenze) und sowohl die VIN- als auch die Motorennummer sind nicht eingetragen. Nach einigen Diskussionen können wir ihn davon überzeugen, dass die Nummernschilder darauf vermerkt sind und auf dem Fahrzeugausweis die VIN-Nummer dazu steht. Ausserdem sind wir nicht die Einzigen, Sidonie und Vincent, das Franzosenpaar mit ihrem VW-Bus, haben das gleiche Problem. Nach einigem Zögern akzeptiert er die Papiere, wir atmen auf und geben eine ganze Beige Fotokopien ab. der Mann verschwindet und für uns beginnt das Warten. Eigentlich sollten wir noch das Ticket für die Fähre kaufen gehen, denn ab Mittag ist alles geschlossen wegen Obamas Staatsbesuch. Anderen geht es ähnlich und so füllen wir ein Taxi, das zu Ferry Express fährt. Als die Männer mit den Tickets zurück sind (wieder 5 Kopien...), sind wir immer noch am Warten. Am Mittag können die Fahrer zum Polizeibüro gehen um dort das magische Papier abzuholen. Der zuständige Beamte erklärt ihnen, dass nur noch eine Stunde gearbeitet wird, da die Büros wegen dem Staatsbesuch geschlossen werden. Und übrigens brauche er noch vier Kopien: Fahrzeugausweis, Pass des Fahrers, Fahrzeugeinfuhrpapier und Fahrzeugversicherungspolice Panama. Nach weiteren anderthalb Stunden kommt er mit den Ausfuhrbewilligungen, sieben von acht Formularen sind fehlerhaft ausgefüllt. Es dauert eine weitere halbe Stunde bis die Formulare korrigiert und mit dem Polizeistempel versehen in den richtigen Händen sind. Geschafft! Wir haben das DIJ-Formular mit den nötigen Stempeln, die Reservation für die Fähre und wir merken erst jetzt wie uns ein Stein vom Herzen fällt. Wir haben ja auch wirklich Glück gehabt, dass wir uns bereits am Donnerstag um die Papiere gekümmert haben, am Freitag und am Samstag wäre wegen dem Staatsbesuch alles geschlossen gewesen... Super!

Im nahen Einkaufszentrum wollen wir unseren Fotoapparat entweder reparieren lassen oder Linse bzw. Apparat ersetzen, je nachdem, was da kaputt ist. Aber das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Sie verkaufen fast keine Kameras, Linsen schon grad gar nicht und von Reparaturen haben sie keine Ahnung, denn ein richtiges Fotogeschäft, wie wir das (noch) kennen, finden wir nicht. Also brauchen wir jetzt nur noch einen Übernachtungsplatz. Wir versuchen zum Balboa Yachtklub zu fahren, verpassen eine Abzweigung und befinden uns unversehens wieder auf der Brücke über die Einfahrt zum Panamakanal – falsche Richtung. Bei der ersten Gelegenheit zum Umkehren verlassen wir die Carretera, in diesem Moment schliesst die Polizei jedoch alle Strassen und wir müssen warten, warten, warten bis der Staatsbesuchskonvoi die Stelle passiert hat. Mittlerweile ist es schon fast dunkel, wir haben Hunger und wissen immer noch nicht, wo wir stehen sollen. Auf dem Rückweg finden wir die richtige Abzweigung zum Yachtclub aber es gefällt uns da nicht wirklich. Also schauen wir noch hinter dem Hotel Country Club. In der Sackgasse hier stehen viele Camper (fast alle Franzosen), wir fühlen uns irgendwie wohler und so gesellen wir uns auch dazu. Mit einem kurzen Spaziergang beschliessen wir diesen endlosen Warte-Tag und sind sehr zufrieden mit unseren Papieren und der Fährenreservation.

Wir lassen unser Truckli am Morgen stehen und suchen uns ein Taxi in die Stadt. Kaum ist es losgefahren, sperrt die Polizei die Strasse und wir warten wieder eine gute halbe Stunde, bis Obama mit seinem Tross über die Kreuzung gerast ist. Casco Viejo, die malerische Altstadt von Panama City, deren Kern wunderschön restauriert ist, gefällt uns sehr gut. Je weiter man sich aber davon entfernt, desto ärmer wird das Gebiet und desto mehr Menschen trifft man an. Es ist wie in allen Städten, in denen alte Quartiere renoviert werden: Die Armen können hier nicht mehr wohnen, die Reichen besitzen die Häuser, leben aber nicht wirklich hier, vor allem nicht sichtbar. Schade eigentlich, die Plätze hier sind schön schattig und laden zum Verweilen ein. Nur die Plaza Bolivár ist voller Menschen, die mit Tupamaro-Transparenten und lauten Chavez-Rufen auf den venezolanischen Präsidenten Maduro warten. So viele Anhänger hat Maduro sonst eigentlich nicht, denn Venezuela geht es wirtschaftlich immer schlechter und man kann wohl nicht ewig die US-Politiker dafür verantwortlich machen... Endlich kommt er und wird bejubelt – wir vermuten dass seine Anhänger „handverlesen“ eingeflogen wurden. In anderen Stadtteilen haben die Menschen mit Gabeln und Messern auf Teller geschlagen, um auszudrücken, dass sie Hunger haben und wütend sind...

Wir haben genug von Stadt und Verkehr und Einkaufszentren und fahren Richtung Portobelo an’s Meer. Die Strecke ist länger als wir erwartet haben und es ist schon Nachmittag, als wir kurz vor dem Ort zu einem Hotel abbiegen und fragen, ob wir da stehen können. Neben dem Gebäude und zwischen Palmen hindurch lotst uns der Besitzer direkt ans Meer. Es gibt eine Freiluftdusche und einfache Toiletten, wunderbar für eine Nacht. Wir sind kaum angekommen und haben unsere Stühle ausgepackt, kommen auch Marc und Carina. Ein Zimmer wollen sie unter keinen Umständen, aber zum zelten ist es schön. Offenbar sind wir wesentlich anspruchsvoller als einheimische Gäste, denn die Zimmer sind grösstenteils vermietet, obwohl sie nicht wirklich sauber sind, kein Bettzeug und auch keine privaten Toiletten haben... Ein ruhiger Abend mit schöner Stimmung am Meer zeichnet sich ab und nach dem Trubel der letzten Tage sind wir dankbar dafür.

Der Morgen ist fast wie in Guatemala: Unsere Töfffahrer sind froh um heisses Kaffeewasser und einen Tisch zum Frühstücken. Schön haben wir’s hier und wir brechen unsere Zelte nur langsam ab. Bevor wir Panama endgültig hinter uns lassen, wollen wir noch den Kanal bei den Gatun-Schleusen besichtigen. Eine riesige Baustelle zeigt an, dass die Erweiterungsarbeiten in vollem Gange sind. Die Kapazität des heutigen Kanals soll verdoppelt werden! Auf einer grossen Aussichtsplattform können wir die Manöver aus nächster Nähe beobachten. Alle die riesigen Frachter, die durch den Kanal fahren, müssen mit Schleusen um 26 Meter angehoben werden, um in den künstlich angelegten Gatunsee zu gelangen und von dort dann wieder auf Meereshöhe abgesenkt werden, um entweder im Pazifik oder im Karibischen Meer weiter zu fahren.

In Colón drehen wir zwei drei Runden durch die Strassen und können uns nicht so recht vorstellen, wo wir einen sicheren Ort zum übernachten finden sollen. Alles wirkt ein bisschen heruntergekommen und arm, wie wir es auch auf dem Weg nach Portobelo festgestellt haben. Also fahren wir direkt zum Fährhafen wo wir nach einigem Hin und Her über Nacht stehen können, denn um acht Uhr früh soll es ja schliesslich wieder losgehen mit einer neuen Papierschlacht. Am späteren Nachmittag beginnt sich der Platz langsam zu füllen und wir treffen alte und neue Bekannte, die alle die Gelegenheit noch nützen wollen für eine günstige, sichere und unkomplizierte Überfahrt.

Pünktlich um acht Uhr geben wir die ersten Fotokopien ab, je vier Stück von fünf Dokumenten. Dann passiert gar nichts mehr, bis am frühen Nachmittag ein Beamter die VIN-Nummern aller Fahrzeuge kontrolliert. Wir warten, lernen neue Menschen kennen, erzählen und hören zu und so vergeht die Zeit auch irgendwie. Um etwa halb fünf Uhr kann Urs sich wieder anstellen für die Verschiffungspapiere. Er braucht wieder je eine Kopie aller Dokus und bekommt dann die Papiere in dreifacher Ausfertigung. Ein Exemplar gehört an die Windschutzscheibe, mit den anderen beiden und je einer weiteren Kopie sämtlicher Papiere kann Urs zur Zollbeamtin gehen, um die Ausfuhr zu vervollständigen. Nachdem die Beamtin alles inspiziert hat, schüttelt sie den Kopf: Nada, geht nicht. Mit dem handgeschriebenen Einfuhrpapier kann sie keine Ausfuhr machen, weil darauf die Nummer zum Abrufen der Daten im Computer fehlt. Urs sitzt da wie ein begossener Pudel und versteht die Welt nicht mehr. Seit Donnerstag zeigen wir immer dieses Papier, haben es auch am frühen Morgen so abgegeben und jetzt, quasi eine Stunde vor Abfahrt, soll alles nicht gehen? Mit Unterstützung von Carolina, der netten Chilenin, ein paar SMS an den Oberzollbeamten und ein paar schweren Atemzügen stempelt sie schliesslich die Papiere und wir sind durch. Urs kann das Truckli auf die Fähre fahren, wir müssen einchecken, ausreisen und durch die Sicherheitskontrolle auf die Fähre gehen, dann beziehen wir unsere winzige Kabine und stehen endlich unter der Dusche. Geschafft!! Mit zweieinhalb Stunden Verspätung fahren wir langsam aus dem Hafen und verlassen Panama. Adiós Zentralamerika, wir wären gern noch ein bisschen geblieben...

 

 

Hotel Château FrontenacNicaragua

19. März bis 29. März

Auch der Grenzübergang nach Nicaragua ist für uns problemlos, einzig auf die „Fumigación“, die Ausräucherung des Auto-Innenraums hätten wir verzichten können, es stinkt grauenhaft nach Diesel. Wir haben schon im ersten grösseren Ort Glück mit dem Bankomaten – es kommt Geld! – wir können einkaufen und fahren dann bis zum Cañon de Somoto. Als wir zum Park abbiegen wollen, hält uns bei Henry’s Tours ein junger Mann an und preist uns seine Cañon-Tour in den höchsten Tönen an. Es sitzen gerade ein paar Backpacker am Tisch die soeben von einer Tour zurückgekommen sind. Auch sie können nur schwärmen und so beschliessen wir kurzerhand, die grosse Tour zu machen. Wir können bei der Familie, zwischen Hühnern, Truthähnen, Kühen, Hunden, Katzen und Pferden stehen. Naja, die Toilette ist dann doch eher mehr als dürftig und insgeheim entscheide ich mich rasch, heute die Pipibox in Betrieb zu nehmen. Wir sitzen gerade bei einem Bier auf der Terrasse, als ein Westfalia in den Weg zum Cañon einbiegt. Es sind Claudia und Thomas, die wir vor fast genau einem Jahr in den USA kennen gelernt haben. Die beiden wollen unten beim Fluss campen, wir bleiben aber wo wir sind. Am Abend essen wir bei der Familie Reis und Bohnen mit einem Stück gebratenem Huhn – was es hier halt so gibt – und so gegen halb neun Uhr ist Feierabend, alle gehen schlafen.

Am Morgen ist dafür früh Tagwacht, bereits um fünf Uhr geht es los mit Tiere füttern und Tränken, dann werden die Kühe auf die Weide getrieben und so langsam erwachen auch die Backpacker-Gäste in den paar sehr einfachen Zimmern. Unsere Tour durch den Cañon startet um acht Uhr. Das erste Stück fahren wir mit dem Bus und wandern dann durch Ackergebiet zum Fluss. Über die steinigen Ufer, durch den hier noch nicht tiefen Fluss geht es immer tiefer in die Schlucht hinein und schon bald heisst es zum ersten Mal schwimmen... Alles was nicht nass werden darf, können wir Olbin, unserem Führer geben und dann geht’s los. Wir lassen uns gemütlich treiben, die Schwimmwesten tragen uns an Steilwänden, und Felsbrocken vorbei, bis wir wieder wandern, balancieren und ein bisschen klettern müssen. Dann kommt der erste Sprung, die Höhe können wir auswählen. Es braucht schon ein bisschen Überwindung, einfach so aus etwa fünf Metern Höhe in das türkisgrüne Wasser zu springen. Mit ein paar tiefen Atemzügen holen wir Mut, dann sind wir unten und schwimmen weiter. Wander- und Schwimmabschnitte wechseln sich ab – Urs meint, er ist in seinem ganzen Leben noch nie so viel geschwommen – das Ganze ist nicht übermässig anstrengend und auch von uns älteren Semester gut zu bewältigen. Das letzte Stück fahren wir in einem Ruderböötchen und kommen wohlbehalten an der Anlegestelle an. Nur der letzte Hügel, zurück zu unserem Truckli, treibt uns noch einmal so richtig den Schweiss aus den Poren. Zu Mittag gibt es – wie sollte es anders sein – Reis und Bohnen mit gebratenem Huhn. Wir beschliessen, noch eine Nacht hier zu bleiben, allerdings unten beim Fluss, wo sich auch Claudia und Thomas niedergelassen haben. Das ist ein schönes Wiedersehen! Der Platz ist so schön, mit sauberer Toilette und Dusche, dass wir uns hier noch einen Tag von unseren Strapazen erholen, wieder selber kochen und ein wenig faulenzen.

Durch eine wunderschöne Landschaft, wir sehen Reisfelder fast wie in Thailand, fahren wir nach einem kurzen Einkaufstopp weiter nach Matagalpa, wo wir eigentlich in einer Kaffee-Finca übernachten wollen. Die Ernte ist allerdings ziemlich vorbei und überall an der Strasse wird der Kaffee in grossen Anlagen in Säcke verpackt und anschliessend wohl in alle Welt exportiert. Im Park in der Stadt haben wir wieder einmal Internet und lesen unsere Mails. Reisende vor uns haben uns geschrieben, dass die Fähre von Panama nach Kolumbien nur noch bis am 20. April fährt und dann für die Saison geschlossen wird. Wir lassen unsere Plantagenbesichtigung kurzerhand fallen und fahren weiter bis nach León. Als wir auf der Rancho los Alpes, etwas ausserhalb der Stadt auf einem Hügel ankommen, sind Rovedas, „unsere“ Schweizerfamilie, die wir auf der Baja California kennen gelernt haben, an den Vorbereitungen für das Geburtstagsfest von Zora, die heute sieben geworden ist. Wir sind gleich eingeladen, es gibt Bananasplit!! und auch ein kühles Bier steht schon bald auf dem Tisch. Am Lagerfeuer feiern wir den Geburtstag, der Schweiss läuft in Strömen, denn die Hitze des Tages lässt nur langsam nach. Wir sitzen noch bis in die frühen Morgenstunden auf der Terrasse von Axel (er ist waschechter Nicaraguaner, nur sein Vorname ist deutsch) und seiner Familie, den Besitzern dieses traumhaft schönen Anwesens.

León gefällt uns gut, allerdings fehlen Fussgängerzonen und Strassenbeizli. Wir finden dann aber eine französische Bäckerei mit einem schönen ruhigen Café im Innenhof. Hier erholen wir uns von Hitze und Trubel, bevor wir mit dem bestellten Taxi wieder zurück fahren. Der Abend wird nicht viel anders als der vorhergehende, der Rum fliesst in Strömen und ab Mitternacht können wir auf den Geburtstag von Björn, meinem Bruder, anstossen...

Wir verbringen noch einen gemütlichen Vormittag auf der Rancho, leihen Ramon unseren Kompressor, denn er hat einen platten Hinterreifen, sollte aber mit seinem Wohnmobil noch bis zur Garage fahren können und pflegen unsere Kater. Erst gegen Mittag nehmen wir Abschied von Rovedas und von der unglaublich netten gastfreundlichen Besitzer-Familie. Langsam tuckern wir Richtung Managua, nicht so ganz sicher, wie das wohl werden wird bei der Familie Steg, den Eltern einer ehemaligen Praktikantin, die uns eingeladen haben, bei ihnen zu wohnen. (Später erfahren wir dann, dass es ihnen ein wenig ähnlich ergangen ist und sie auch nicht so sicher waren, wie es mit uns sein wird...) Wir müssen den Ort ein wenig suchen, denn die Carretera wird gerade neu betoniert und die Kilometerbezeichnungen stehen noch nicht. Wir müssten bei km 13 abbiegen, finden die Abzweigung jedoch nicht. Nach einigem hin und her – da irgendwo müsste es sein... – und Fragen, sind wir in der richtigen Strasse und vor dem schwarzen Tor. Wir klingeln, das Tor geht auf und wir werden von Zenaida Steg herzlichst willkommen geheissen und anschliessend auch von den fünf Hunden, einem grossen Dobermann und vier Dobermann-Pinchern, die fast nicht aufhören können, unser Truckli anzubellen. Ein Glas Wasser später kommt auch Mario nach Hause. Sie laden uns ein, in ihrem Haus zu wohnen, aber wir möchten in unserem „Casa rodante“ schlafen, jedoch liebend gerne ein Badezimmer benützen. Das ist alles kein Problem. Nach dem Essen wird Marios Auto aus der Reparatur gebracht und wir fragen den Mechaniker, ob er uns einen Oelwechsel machen könnte. Kein Problem, er wird am Morgen kommen und auch gleich den Filter mitbringen. Er schaut in den Motor, findet – oh Wunder – die Motorennummer auf Anhieb und rät uns, auch den Luftfilter zu wechseln. Dann macht er uns darauf aufmerksam, dass die Oelwanne nicht ganz dicht ist und schlägt vor, eine neue Dichtung zu montieren. Klar machen wir das, vor allem, wenn es hier alle benötigten Teile zu kaufen gibt. Der Mechaniker kommt am Morgen mit zwei Angestellten, sie werken an unserem Truckli herum und in zwei Stunden ist alles erledigt. Jetzt müssen wir nur noch das Chassis und den Motor waschen lassen, dann sollte unser Truckli wieder fit sein. An der Tankstelle gibt es eine Waschstation, die Männer putzen, wir schauen zu und sind im Nu umringt von Neugierigen die unser Casa rodante bewundern. Am Abend gibt es Fondue mit Weissbrot – ein Fest für uns!

Wir haben noch nicht so richtig weitergeplant für Nicaragua und weil wir erstens nicht mehr viel Zeit haben wegen unserer Fähre und uns Mario davon abrät, in der Semana Santa an einen öffentlichen Strand zu gehen (ganz Nicaragua scheint sich in dieser Zeit da aufzuhalten und zu feiern) entscheiden wir uns für einen Ausflug nach Granada und zum Vulkan Masaya und anschliessend ein Wochenende am Strand bei den Stegs. Nach zwei Stunden Fahrt durch eine wunderschöne Gegend erreichen wir Granada, parkieren vor der Touristeninformation, geben dem Parkwächter ein kleines Trinkgeld für’s Aufpassen und machen einen Stadtrundgang. Granada gefällt uns besser als León, es hat schöne Cafés in einer Fussgängerzone, schöne Kirchen, einen lebhaften Markt in einer Seitenstrasse. Aber es ist heiss! Schon bald müssen wir im Schatten eines Sonnenschirms unseren Durst löschen. Wir beschliessen, ein wenig in der Höhe zu übernachten und fahren darum ein Stück zurück in den Nationalpark Volcano Masaya, wo wir beim Visitor Center einen schönen Platz zum Stehen haben und ausserdem einen guten Ausgangspunkt für die Besichtigung des Kraters.

Wir werden von einer Affenfamilie geweckt, die fröhlich in den Bäumen bei unserem Truckli herumturnt. Dann fahren wir an den Kraterrand des wohl aktivsten Vulkans von Nicaragua. Es ist ganz schön rauchig da oben. Ein Spazierweg ist gesperrt weil es zu gefährlich ist, der andere aber, der rings um zwei weitere Krater führt, ist wunderschön und die Aussicht auf die Laguna de Masaya und das Umland eindrücklich. Zu den Pueblos blancos, den weissen Dörfern, die jetzt aber nicht mehr so weiss sind, ist es nicht sehr weit und wir geniessen die Aussicht auf die dunkelblaue Laguna de Apoyo vom Mirador in Catarina, fahren dann wieder Richtung Managua und sehen am Strassenrand lauter Möbelschreinereien, eine nach der anderen. Als dann ein Schild ankündet, dass hier auch Polster genäht werden fragen wir, ob wir unsere Campingstühle hier nähen lassen können (sie sind nämlich schon arg zerschlissen, lange können wir nicht mehr darauf sitzen...). Wir können, müssen aber zwei Stunden warten – wir verbringen sie auf der Plaza in Catarina bei einem einfachen Mittagessen. Pünktlich nach zwei Stunden sind die Stühle fertig, wir würden sagen ein wenig geschnurpft, aber wir hoffen einfach, dass sie unsere Gewichte noch eine Zeitlang halten. Langsam fahren wir zurück zu unserer Gastfamilie und werden dort mit Rösti und Bratwurst (vom deutschen Metzger) bewirtet. Super!

Am Strand im Häuschen von Stegs sind wir dran mit Kochen, auch ein Schweizergericht, das Zenaida aber noch nie gekocht hat: Risotto mit Steinpilzen (haben wir im Colonia gefunden) und halt noch einmal Würste vom deutschen Metzger. Der Strand ist wunderschön, mit braunem bis kohlschwarzem Sand, aber leider so hohen Wellen, dass ich auf’s Schwimmen verzichte. Es ist heiss und wir sind froh um den Schatten, den das Rancho vor dem Haus gibt. Wir liegen in den Hängematten und geniessen das Faulenzen. Am Sonntag wird grilliert und dann ist es auch schon wieder Zeit für die Heimfahrt. Wir übernachten noch einmal im wunderschönen Garten, dann machen wir uns startklar für die Weiterreise nach Costa Rica, denn so langsam müssen wir Gas geben, wenn wir rechtzeitig in Panama sein wollen. Vielleicht ist es ja auch gut, dass wir Termindruck haben, sonst hätte es uns bei Zenaida und Mario noch lange gefallen... Nicaragua ist ein wunderschönes Land, die Menschen sind freundlich (man versteht sie nicht so gut, weil sie viele „s“ einfach verschlucken und so heisst hier dos más einfach do ma...) und sehr hilfsbereit. Wer weiss, vielleicht kommen wir ja eines Tages wieder und schauen uns weitere Teile des Landes an.

 

Hotel Château FrontenacHonduras

13. März bis 18. März

Der Grenzübertritt, nur wenige Kilometer nach unserem letzten Übernachtungsplatz verläuft ruhig. Die Ausreise aus Guatemala ist gratis, vielleicht wegen der Komplimente, die wir dem Grenzbeamten über sein Land gemacht haben – er strahlt über’s ganze Gesicht – und auch die Einreise nach Honduras wäre rasch von statten gegangen, wenn der Stromausfall nicht gewesen wäre. Ohne Computer steht unser Auto-Einfuhrprozedere jedoch eine Weile still und alle warten auf Strom. Wir haben zwar Kopien von unseren Papieren dabei, aber sie brauchen mindestens je drei von allem, was sie sich anschauen. Ein junger Mann nimmt sich schliesslich unserer an, füllt alle Papiere von Hand aus und schliesslich fehlt nur noch eine einzige Kopie – just in dem Augenblick beginnt es zu summen und die Stromversorgung funktionierte wieder. Glück gehabt! Wir fahren das Stück bis zu den Ruinen von Copán auf einer Strasse mit vielen Schlaglöchern. Das Städtchen selber umfahren wir, ohne zu wissen, dass wir mit unseren nicht sehr hohen Truckli gar nicht durch den runden Stadttorbogen hätten fahren können. Gleich vis-à-vis der Ruinen gibt es eine Familie, bei der wir neben dem hauseigenen Fussballplatz stehen können. Die Leute sind sehr nett und freuen sich über den Zustupf, den ihnen unsere Übernachtung bringt. Am Abend kommen junge Männer mit Mopeds, Trucks und Fahrrädern, alle zum offensichtlich an Wochentagen allabendlich stattfindenden Fussballspiel. Da bietet sich die WM als Gesprächsthema an... Wir machen einen Spaziergang in das kleine, schöne Kolonialstädtchen, das ruhig ist und ein paar schöne kleine Restaurants hat. Am Morgen besuchen wir dann die architektonisch nicht ganz so eindrücklichen Ruinen, aber so gut erhaltene Stelen haben wir bis dahin noch keine gesehen. Das Schönste an dieser Maya-Stätte jedoch ist definitiv die Papageien-Station gleich nach dem Eingang. Rote Aras begrüssen die Besucher mit lautem Gekreische und lassen sich auch fotografieren, denn sie werden hier gefüttert und aufgezogen mit dem Ziel, die einst grosse Population wieder zu erreichen. Wir übernachten noch einmal bei unserer netten Gastfamilie und fahren erst am nächsten Morgen weiter nach Peña Blanco in der Nähe des Lago de Yojoa, einem wunderschönen, von Wäldern umgebenen See. Der Weg zur Finca las Gracias, wo wir stehen können, führt durch Kaffeplantagen bis fast an’s Ufer. Beim Spaziergang über das riesige Gelände der Finca stellen wir aber fest, dass die Ufer relativ dicht mit Schilf und Gras bewachsen sind und wir doch nicht baden können. Aber die Aussicht ist schön und zur Not hätte es einen Pool. Wir sind am ersten Abend ganz allein und erst am nächsten Nachmittag rumpelt ein ziemliches Ungetüm, ein MAN mit Tessiner Nummern auf den Platz. Unsere Ausflüge beschränken sich auf die nähere Umgebung und Peña Blanca dem einzigen grösseren Ort in der Umgebung. Der D&D Brauerei statten wir einen kurzen Besuch ab und trinken ein dunkles selbstgebrautes Bier der Marke Porter. Am Morgen wecken uns hier die Kühe und ab und zu kommen Pferde vorbei, eine richtige Finca eben mit allen Tieren, die dazu gehören.

Wir fahren anschliessend in den Parque Nacional Azul Meambar und machen da eine Dschungelwanderung. Sehen können wir nicht viel, ist halt Dschungel und die Tiere bleiben in ihren Verstecken. Aber der Weg ist schön, die Hängebrücken sehen einigermassen stabil aus und der Wasserfall, wie zu erwarten war, ist nicht wirklich berauschend. Aber sei’s drum, wir kommen auf jeden Fall nassgeschwitzt auf unserem Stellplatz an und die kalte Dusche, die wir benützen können, kommt uns da nicht ungelegen. Auch hier sind wir ganz allein, erst am Morgen kommt ein freundlicher Ranger auf einen Schwatz vorbei.

Auf der Weiterfahrt Richtung Grenze machen wir in Tegucigalpa, der Hauptstadt, einen Zwischenstopp zum Einkaufen und uns ein wenig umzusehen, finden das was wir sehen nicht wirklich verlockend und sind bald wieder auf dem Weg. Landschaftlich ist unsere Reise wunderschön, die Souvenirstände sind fast so bunt wie überall. Kurz vor Danlí biegen wir ab und übernachten beim Hotel Alejandra. Wir treffen auf dem kleinen, aber sehr schönen Platz direkt neben dem sauberen Pool einen Amerikaner, der mit seinem Hundebaby – ein weisser Wolfshund, mit seinen 22 Monaten bereits riesig und wirklich verspielt wie ein Baby – unterwegs ist, bis vor kurzem mit Truck und Zelt. Jetzt ist er daran, seine Kabine fertig zu bauen, weil campen mit einem jungen Hund offenbar nicht ganz einfach ist... Wir verbringen einen netten letzten Honduras-Abend mit Joe und seiner Leela, die unsere Aufmerksamkeit geniesst und ständig um Streicheleinheiten bettelt.

Es ist unser letzter Abend unserer letztlich doch kurzen Tour durch Honduras. Aber so ganz richtig warm geworden sind wir nicht mit dem Land. Die Menschen sind im Vergleich zu Guatemala zurückhaltend, die grösseren Städte und einige Orte an der Karibikküste eher gefährlich und so stimmt es für uns.

 

Hotel Château FrontenacGuatemala

19. Februar bis 12. März

Der Grenzübergang nach Guatemala verläuft schon fast rekordverdächtig schnell, wir brauchen eine gute halbe Stunde und alles ist erledigt, das Auto eingeführt und der Brückenzoll bezahlt. Einzig der Bargeldbezug funktioniert nicht so, wie wir möchten, denn auch hier finden wir keinen Geldautomaten der Maestro kennt und die Gebühren bei den Kreditkarten sind enorm hoch. Wir campieren auf der riesigen Wiese in Tikal, unser Eintrittsticket für morgen ist bereits heute nach 16 Uhr gültig und so machen wir eine erste Erkundungstour in die weltberühmte Mayastadt. Sie liegt unglaublich schön mitten im Dschungel und man wandert von einer Ruinenansammlung zur nächsten immer im Urwald, mit Affen in den Bäumen und Nasenbären am Boden, mit vielen verschiedenen Vögeln und Tieren, die wir hören, jedoch nicht sehen in all dem Grün und Braun. Erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit kehren wir zurück und waren in diesen zwei Stunden erst auf dem Hauptplatz der Anlage. Es ist riesig hier und weitläufig und wir sind froh, können wir am nächsten Morgen früh noch einmal auf Erkundungstour gehen.

Wir stehen bereits um sechs Uhr auf und nach einer schnellen Tasse Kaffee sind wir schon wieder auf den Wegen der untergegangenen Mayakultur, diesmal gehen wir recht direkt zum Tempel IV, auf den eine Holztreppe bis unter den obersten Teil führt. Wir blicken über dichten Dschungel, aus dem einzelne hohe Bauwerke herausschauen. Rings um ist das Tierleben erwacht, eine Brüllaffenfamilie macht sich ganz in der Nähe bemerkbar, Aras sehen wir fliegen, ein Tukan sitzt auf einem hohen Baum und sonstige Vögel kreischen, pfeifen und lärmen, ohne dass wir sie so richtig zu Gesicht bekommen. Wir steigen viele Stufen hinauf und wieder hinunter, spazieren unter dem grünen Blätterdach von einer Gruppe Bauwerke zur nächsten. Erst gegen Mittag haben wir genug und so Hunger, dass wir uns ein ausgiebiges Frühstück machen, mit Rührei und allem was dazu gehört. Der Himmel wird immer dunkler und wir können gerade noch zusammenräumen bevor die ersten Tropfen fallen. Glück gehabt! Unsere Etappe ist nicht so lang und in Poptún finden wir die Finca Ixobal auf Anhieb. Eine schöne Anlage, aber es ist relativ kühl und nass und wir müssen schauen, wo wir unser Truckli stellen können. Hier treffen wir die Belgier Carina und Marc, die mit Motorrad und Zelt unterwegs sind. Wir verlängern unseren Aufenthalt um einen Tag, denn hier kann man gut stehen, das Essen in der Finca schmeckt und ausserdem geniessen wir die Gesellschaft unserer neuen Bekannten.

Trotz bewölktem Himmel fahren wir weiter südwärts durch Weide- und Kulturland. So viele gescheckte Kühe wie auf dieser Strecke haben wir schon lange nicht mehr gesehen. In Rio Dulce hoffen wir, einen Segelmacher zu finden, der uns ein Heckzelt nähen könnte. Wir stehen bei Bruno’s Marina auf dem Parkplatz nahe am Fluss, allerdings eng und nicht besonders schön. Trotzdem ist es für uns ein guter Platz, das Internet funktioniert bei den Sitzplätzen am Ufer und Duschen können wir auch, sogar warm! Einen Segelmacher, bzw. deren drei finden wir, aber sie haben nicht die geringste Lust, sich unser Projekt überhaupt mal anzuschauen und empfehlen uns jemand anderen, der aber genauso wenig interessiert ist an einem Auftrag. Ausser Spesen nichts gewesen...

Der Ort selber bietet nicht viel und eine Flussfahrt nach Livingston wollen wir nicht machen, also fahren wir zeitig los, unserem nächsten Ziel „Semuc Champey“ entgegen. Wir wissen, dass die Strasse durch die Berge in sehr schlechtem Zustand sein soll, wagen es aber trotzdem, dazu haben wir ja schliesslich unser Truckli! Aber schlecht ist wirklich besser als was wir angetroffen haben. Zeitweise zuckeln wir mit fünfzehn Stundenkilometern bergauf und bergab auf einer bachbettähnlichen Steinpiste mitten durch eine traumhaft schöne Berglandschaft. Bis wir dann auf ein paar Männer stossen, die an der sogenannten Strasse arbeiten und ein Seil gespannt haben. 100 Quetzales (was hier viel Geld ist...) wollen sie von uns für die Durchfahrt. Und sie haben alle Macheten dabei. Wir wollen eigentlich nicht so viel bezahlen, getrauen uns aber nicht so recht, uns zu wehren. Bald hören wir gottlob hinter uns ein anderes Auto kommen und ich frage den Fahrer, ob und was wir da zu bezahlen haben. Er meint, wir sollen ihnen die Hälfte geben (er selber hat als Einheimischer nichts bezahlt) und das machen wir so. Nach einem kurzen Wortwechsel fahren auch wir durch. Die Strasse wird nicht besser und wir sind froh, als wir uns endlich der Abzweigung nach Semuc Champey nähern. Nun geht es in ein fantastisches Tal hinunter, die Sonne steht schon tief, es hat viele Wolken und das Licht ist traumhaft. Nach einem langen Tag erreichen wir unseren Stellplatz „Utopia“ am Fluss über einen sehr steilen Holperweg. Das „Utopia“ ist ein Backpacker-Hostal mit vielen jungen Menschen aus aller Herren Länder, die es sich hier gut gehen lassen. Auch wir geniessen die Ruhe in dieser einmaligen Hügel-Landschaft wo Kaffee und Kakao angebaut wird.

Am Morgen fahren wir ein Stück zurück zu den Pozos, den natürlichen Wasserbecken, die der Fluss gebildet hat und die smaragdgrün durch den Wald leuchten. Die Wanderung zum Aussichtspunkt ist anstrengend und wir sind tropfnass als wir oben ankommen. Hinunter geht es schneller und die Abkühlung im klaren Wasser tut gut. Badehosen haben wir nicht dabei, aber unsere Kleider können nicht nasser werden und die Unterwäsche tut’s auch. Erfrischt kehren wir zum Truckli zurück und fahren wieder den Berg hinauf und der Kuppe entlang Richtung Cóban, noch eine ganze Weile mit herrlicher Aussicht. Die Stadt selber ist ein bisschen chaotisch, wir sind uns auch den lebhaften Verkehr nicht mehr so ganz gewöhnt – es hat Tuk-Tuks, Autos, Minibusse und Lastwagen, alles in einem chaotischen Durcheinander in sehr engen Gassen. Wir suchen den Nationalpark mitten in der Stadt – glauben nicht so recht daran und doch, da ist er. Mit einem sehr netten hilfsbereiten Parkwächter, der die Formalitäten erledigt und uns dann durch den halben Park voraus rennt, um uns den Platz zu zeigen. Nicht luxuriös, aber zweckdienlich mit sauberen Toiletten und einer einfachen Dusche. Wir gehen noch einmal in die Stadt und versuchen, eine Haftpflichtversicherung abzuschliessen. Nach langem Warten teilt uns die Dame mit, dass der Versicherungsmensch erst nach sechs Uhr kommen könne. Unser Park schliesst aber um diese Zeit und so verabreden wir uns für den nächsten Tag. In der „landwirtschaftlichen Genossenschaft“ – so heissen bei uns die Supermärkte, von denen es schon in Mexico gab (Bodega Aurora) – kaufen wir Brot, das uns der Verkäufer stolz als „pan francés“ anpreist. Es schmeckt gut und ist für einmal wirklich nicht süss. Zurück auf unserem Plätzchen kochen wir Znacht und sind ganz allein bis auf den Parkwächter, der im oberen Stock des Gebäudes wohnt.

Als wir um neun wieder in der G&T Bank sind um unsere Versicherung abzuschliessen, fehlt vom Agenten jede Spur. Die Empfangsdame teilt uns mit, dass er nicht vor elf Uhr kommen würde. Wir insistieren, sie telefoniert und nach einer halben Stunde ist er dann da, fotografiert alle unsere Dokumente, das Auto innen und aussen und sagt zum Schluss, dass er die Police nicht ausstellen kann und wir morgen wieder kommen sollen. Da wir heute noch weiterfahren wollen einigen wir uns darauf, die Versicherung ab heutigem Datum abzuschliessen und die Police in Panajachel abzuholen und zu bezahlen. Er würde uns alles per E-mail mitteilen. Beruhigt fahren wir los, Richtung Panajachel. Der erste Teil der Strecke ist ungeteert und staubig, aber recht gut befahrbar, dann werden die Strassen ein bisschen besser. Die Landschaft ist wunderschön, manchmal steil bergauf, dann wieder in ein Tal hinunter, kurvig und eng, ab und zu mit tiefen Löchern und immer mit den unvermeidlichen Topes, die hier aber Tumulos genannt werden. Das Fahren ist entsprechend anstrengend und wir sind froh, dass wir uns abwechseln können.

Erst am frühen Abend erreichen wir unser Ziel und kommen am Atitlán See an. Wunderschön liegt er in der Abendsonne und der Zeltplatz ist direkt am Ufer vis-à-vis von drei schlafenden Vulkanen. Das Auto von Tanners sehen wir schon von weitem und Marc und Carina sind auch eben angekommen und am Zelt aufstellen. Ein schönes Wiedersehen mit allen, die wir in letzter Zeit getroffen haben. Sogar Wayne aus Neuseeland sehen wir wieder mit seinem überladenen Töff. Ein paar Tage später kommt ein holländisches Paar an, das wir schon in San Ignacio kennen gelernt haben und die Büssli-Schweizer von Charlie sind auch da. Als Edda und Helmut aus der Stadt zurück kommen, erzählen sie vom anstrengenden Spanischlernen und den Ausflügen, die an den Nachmittagen stattfinden. Wir beschliessen, auch in diese Schule zu gehen und planen, uns am Freitag anzumelden und gemeinsam mit ihnen den Ausflug auf den Markt nach Sololá zu machen. Zuerst aber geniessen wir den Abend und freuen uns auf einen Tag Ruhe.

Weit gefehlt! Wir haben platt... Marc und Carina helfen uns mit dem High-Lift-Jack und wir wären eigentlich richtig gut. Jedoch ist der Boden – trotz der Auflage, die wir auch dabei haben – weich und wir müssten das Truckli so hoch heben, dass wir finden, das sei doch zu gefährlich. Wir holen uns Rat vom Zeltplatzbesitzer und dieser ruft einen Reifen-Flicker. Zu zweit kommen sie mit einem hydraulischen Wagenheber, der aber zu wenig hoch ist. Sie packen alles wieder ein, fahren mit dem Tuk-Tuk zurück und holen einen höheren. Dann geht’s ruckzuck und unser Ersatzrad ist montiert. Das kaputte nehmen sie mit, bringen es eine halbe Stunde später geflickt (es steckte eine grosse Glasscherbe drin) zurück und hieven es auch gerade wieder auf’s Dach. Kostenpunkt: Knappe fünfzehn Franken, inklusive Tuk-Tuk-Transport. Wir können nur noch staunen und uns bedanken. Nach dieser Erfahrung wird uns wieder einmal klar, wie einfach es hier ist, Hilfe zu bekommen.

Der Schulausflug mit dem Chicken-Bus auf den Markt von Sololá ist interessant, die sehr sympathischen jungen Lehrerinnen unterhalten sich gerne mit uns und wir haben somit gerade unsere ersten Konversationsstunden – jetzt wissen wir endlich was „Güisquil“ ist!

Wir geniessen das freie Wochenende im Städchen, lassen unsere gesamte Wäsche waschen und beginnen am Montag mit dem Unterricht. Es ist ein bisschen chaotisch und weit weniger strukturiert als in La Paz, aber es tut uns gut, wieder jeden Tag konzentriert zu lernen. Die Ausflüge nach San Andrés Semetabaj und Santa Cruz la Laguna – zwei nicht touristische, ursprüngliche Dörfer – machen wir mit und unsere Lehrerinnen erklären uns ein bisschen das Dorfleben, die jeweiligen Heiligen, unter deren Schutz das Dorf steht. An solchen Nachmittagen üben wir zusätzlich Hören und Sprechen und sind an den Abenden rechtschaffen müde von der Konzentration den ganzen Tag. Wir sind froh, als Freitag ist. Mit Schwarzwäldertorte zum Kaffee verabschieden wir uns von Yolanda, Sarah, Gabriela und „dem Helmut seiner“...

Am Sonntag wollen wir zusammen mit Tanners nach Chichicastenango auf den Markt, am liebsten eigentlich mit dem Chickenbus. Wir versuchen herauszufinden, wann sie von wo abfahren und bekommen von jeder Person, die wir fragen, eine andere Antwort. Zwischen sechs und elf Uhr ist alles dabei, die Dauer der Fahrt variiert zwischen anderthalb und dreieinhalb Stunden, manchmal muss man umsteigen und manchmal nicht. Am Schluss buchen wir einen Minibus. Wir haben keine Lust, irgendwo stecken zu bleiben oder erst auf dem Markt zu sein, wenn er schon fast fertig ist.

Wir werden am Zeltplatz abgeholt und die Fahrt ist locker – es ist grösstenteils die Strecke, auf der wir nach Panajachel gekommen sind. Der Markt mit seinen Farben, seien es jene der Früchte oder des Gemüses oder jene der unzähligen Textilien, sind umwerfend. Die ganze Bergbevölkerung der Region scheint hier Handel zu treiben. Die Kirchentreppe ist mit Blumenverkäuferinnen besetzt, man findet kaum einen Weg zum Eingang. Überall betende Menschen in weihrauchgeschwängerter Luft, eine Taufe an einem Seitenaltar und bei der zweiten Kirche gleich gegenüber kündet laute Blechmusik den Beginn einer Prozession an. Ein Ausflug, der uns noch lange sehr lebendig in Erinnerung bleiben soll.

Nun heisst es Abschied nehmen von der Vulkan-See-Aussicht. Der Platz war einer unserer Schönsten, einziger Schwachpunkt waren die winzigen schwarzen Stechfliegen, die uns schon recht geplagt haben. Alle Menschen auf dem Platz hatten eines gemeinsam: den „Hosenbeine-in-den-Socken“-Look.

Wir fahren noch einmal durchs Hochland, geniessen ein letztes Mal die Aussicht auf See und Vulkane, verfahren uns etwa drei Mal bis wir Antigua doch noch erreichen. Irgendwie sind wir wohl aus der Übung gekommen... Die Touristenpolizei finden wir problemlos und werden nicht rot, als wir die Frage nach eigener Toilette mit „ja“ beantworten. Die Dame braucht eine Passkopie und eine Kopie des Formulars, die wir ausfüllen müssen. Wir füllen das Original aus und die Dame reagiert ziemlich gereizt. Sie gibt mir ein neues, leeres und ich gehe schleunigst zum Kopiershop. Als ich ihr vier Stück zurückbringe, lächelt sie mich an!

Der Platz bei Antiguas Touristenpolizei ist fast ein wenig romantisch. Wir stehen auf einem grossen grasbewachsenen Gelände inmitten von Ruinen – was es einst gewesen ist, finden wir nicht heraus. Die Stadt Antigua lädt definitiv zum Verweilen ein: Kopfsteinpflasterstrassen, Cafés, Restaurants, Kirchen und Ruinen, Kolonialbauten und Pärke... – und alles in überschaubarer Grösse. Zusammen mit Marc und Carina feiern wir Eddas Geburtstag „beim Italiener“. Edda und Helmut nehmen hier noch einmal Spanischunterricht – ihre Schule ist ein Bijou! In einem riesigen Parkgelände findet der Unterricht in kleinen Gartenhäuschen statt. Das hätte uns auch gefallen!

Wir wollen aber weiter, es zieht uns südwärts. Trotzdem fällt es uns schwer, uns definitiv für lange Zeit von Edda und Helmut zu verabschieden, aber auch das gehört zu diesem Reiseleben, das wir jetzt führen: Einander begegnen, kennen lernen und wieder loslassen.

Wir fahren los, erreichen schon bald die Vororte von Guatemala Stadt, kaufen noch einmal Konfi, Spaghetti und was man so braucht im Walmart, den es hier gibt und sind froh, als wir das Verkehrschaos der Hauptstadt hinter uns haben. Inmitten von Mangobäumen, die ihre Früchte verlockend in Reichweite hängen lassen, übernachten wir auf der Hacienda Los Laureles ein letztes Mal in Guatemala. Wunderschön, Toiletten und Dusche dürfen wir auch benützen, von Bezahlung will der Mann an der Reception nichts wissen. Es ist so ruhig, wir sind es gar nicht mehr gewohnt.

 

Hotel Château FrontenacBelize

12. Februar bis 18. Februar

Der Grenzübertritt ist ziemlich genau so, wie Edda uns geschrieben hat: Zuerst die Ausreise aus Mexico (wir lassen unser Auto nicht austragen, es darf ja 10 Jahre in Mexico bleiben und man weiss ja nie...), dann unsere Immigration, Auto einführen (dauert ein bisschen länger wegen der Identifikations-Nummer unseres Trucklis (VIN), die auf einen anderen Jahrgang hinweist und den Papieren, die auf Toms Namen lauten), aber nach nicht viel mehr als einer Stunde sind wir eingereist, problemlos und sehr freundlich – und alles wieder in englisch! In Orange Walk, der ersten grösseren Ortschaft, suchen wir vergeblich einen Maestro-ATM zum Bargeldbezug (meine „login“-Belize-Dollar waren leider in meinem Portemonnaie...) und in der Bäckerei kaufen wir Vollkorn-Brötchen, die vielversprechend aussehen. Anschliessend fahren wir an den Fluss. Das Restaurant ist geöffnet, der Besitzer aber so unfreundlich und kompliziert, dass wir weiterfahren. Am New River suchen wir die Adventure Tours und können da gratis übernachten (blitzsaubere Toiletten, guter Platz zum Stehen, keine Duschen), wenn wir die Tour mit ihnen machen. Klar machen wir das und verbringen den restlichen Nachmittag am Fluss. Wir sind nur sieben Erwachsene und zwei Kinder auf der Tour heute Morgen und der Bootsführer kennt sich sehr gut aus. Er zeigt uns viele Wasser- und Raubvögel, Krokodile, Affen und Brüllaffen. Nach mehr als einer Stunde Bootsfahrt durch ab und zu recht dichten Dschungel und einem Mennoniten-Dorf, das wir aber nur aus der Ferne sehen, erreichen wir Lamanai (= untergetauchtes Krokodil), eine grosse alte Maya-Stätte, die erst teilweise ausgegraben ist und noch viele Geheimnisse birgt. Der Rundgang mit dem Führer ist kurzweilig, da er nicht nur die Ruinen erklärt, sondern auch über Bäume und Pflanzen viel zu erzählen weiss. Am Schluss wartet unter den Besucher-Palapas sogar ein spätes Mittagessen auf uns – es schmeckt sehr gut! Erst am späteren Nachmittag sind wir wieder zurück und verbringen eine weitere Nacht hier.

Wir passieren Belize City Stadt schon am Vormittag, durchqueren einen grossen Friedhof, der wohl einfach links und rechts der Hauptstrasse weiter gewachsen ist, und fahren zur Marina „Old Belize“, wo wir übernachten wollen. Wir können am unteren Ende der Marina stehen und sind auch hier wieder die Einzigen. Um Duschen zu gehen brauchen wir wieder einmal das Auto, so weit ist sie entfernt, aber es lohnt sich: Sauber, mit heissem Wasser und genügend Wasserdruck!

Zuerst aber wollen wir jetzt in die Stadt, die uns nicht gerade zu beeindrucken vermochte beim Durchfahren aber vielleicht haben wir ja nur das Zentrum ein wenig verpasst. Wir warten auf den Bus und als eine Weile keiner kommt, nimmt uns ein Bootsbesitzer, der Fischer-Ausflüge organisiert, mit. Im Zentrum steigen wir aus und suchen auf dem Markt nach frischem Gemüse. Die Auswahl ist nicht wirklich gross, ein paar Tomaten und zwei Peperoni, das war’s dann auch schon. Die Strassen sind seht schlecht angeschrieben und so brauchen wir erst eine Weile, bis wir uns einigermassen zurechtfinden. Eigentlich müssen wir sagen: Die Stadt ist eher langweilig, es ist nichts los und die schönen Gebäude, die wir in Mexico so oft bewundert haben, fehlen hier fast vollständig. Nach unserer vergeblichen Suche nach einem schönen Plätzchen zum Sein gehen wir zurück auf den Busbahnhof und suchen unseren Bus. Man muss unbedingt einen Sitzplatz haben, sonst kann man nicht mitfahren. Zunächst stehen wir etwa in der Mitte der Warteschlange, aber beim Einsteigen werden wir einfach „durchgereicht“ und wenn uns nicht ein Mann beobachtet und uns einen Platz reserviert hätte wären wir wohl hier geblieben...

Wir sind uns die relativ kurzen Distanzen hier in Belize noch nicht so gewöhnt und verschätzen uns ein wenig mit der Zeit, die wir für unsere Etappen brauchen. Wir erreichen Bermudian Landing mit seinem Brüllaffen Reservat schnell und auf dem einstündigen Spaziergang durch den Dschungel hören wir die lauten Tiere nicht nur, sondern wir begegnen einer ganzen Familie und können die Tiere fast berühren, vor allem die Jungen, die sehr neugierig sind. Wir fahren auf dem wunderschönen Hummingbird-Highway, der durch eine dschungelbedeckte Berg- und Hügellandschaft, später durch Zitrus-Plantagen führt, bis hinunter nach Dangriga, einem kleinen Küstendorf am Stann Creek. Im ganzen Dorf ist alles, sogar die Restaurants! geschlossen, es herrscht Sonntagsruhe. Wir übernachten im Jungle Hut am Eingang im Gärtchen – ein schönes Plätzchen nahe beim Fluss und überlegen kurz, ob wir mit einem Boot auf die vorgelagerten Inseln fahren sollen, entscheiden uns dann aber dagegen, einerseits haben wir gar nicht so Lust, andererseits wollen wir unser Truckli nicht einfach über Nacht stehen lassen. Statt dessen fahren wir am nächsten Tag noch ein Stück weiter südwärts nach Placencia und wollen da einen Schnorchelausflug ans Riff buchen. Kostet 75 US-Dollar und das Meer ist ziemlich bewegt. Das ist uns zu unsicher und zu teuer und so lassen wir halt auch das sein. Wir übernachten und essen beim/im Mariposa-Restaurant, es wird von einem kanadischen Paar betrieben und wir können Aussendusche und Pool benutzen. Das Meer ist auch hier nicht wirklich zum Schwimmen (viel aufgewirbelter Sand und zu wenig tief).

Auf dem Hummingbird Highway geht es wieder zurück und Richtung Guatemala, unterwegs besichtigen wir das „blue hole“ im gleichnamigen Nationalpark, das wir auf der Hinfahrt ausgelassen haben. Auch da sind unsere Erwartungen zu hoch, irgendwie passt auch die Beschreibung im Reiseführer nicht so ganz zum blauen Loch, das wir finden. Es ist eher ein Teichlein in einem kleinen Fluss... Der anschliessende Dschungelspaziergang ist schweisstreibend und wir dürfen nicht stehen bleiben, denn es hat Mücken ohne Ende, die auch die T-Shirts problemlos durchstechen. Belmopan, die Hauptstadt von Belize besichtigen wir nicht und fahren stattdessen mehr oder weniger direkt nach San Ignacio, dem letzten grösseren Ort vor der Grenze zu Guatemala. Es scheint fast, als ob hier etwas mehr los wäre, auf jeden Fall ist der Gemüsemarkt schön und hat ein gutes Angebot an frischen Früchten und Gemüse. Wir kaufen jedoch nicht mehr viel ein, denn Frischprodukte darf man in aller Regel nicht über die Grenze mitnehmen. Auch von den Restaurants sind wir angenehm überrascht und essen unser allerbestes Znacht im Ko-Ox-Han-nah Restaurant.

Rückblickend müssen wir sagen, dass Belize unsere Erwartungen an ein Reiseland nicht ganz erfüllt hat. Wahrscheinlich müsste man dem Wassersport frönen, die Zeit an der Küste bzw. auf den vorgelagerten Inseln verbringen und das Truckli halt Truckli sein lassen.

 

¡Claro que sí!

FlötenspielerUnd mag das Gebiet noch so abgelegen, die Hütte noch so bescheiden sein, die Claro Schüssel (Fernseh-Empfang) fehlt selten. Claro deckt ganz Zentralamerika ab und die roten Teller sind schon fast alte Bekannte, sie begleiten uns seit Monaten...

 

Doch Schilthorn?

FlötenspielerWir wandern bei der „kleinen Schweiz“ zum Drehrestaurant hoch auf dem Hügel, das eigentlich mit einem Züglein zu erreichen wäre. Als wir schon fast oben sind, kommt dann wirklich ein Zug und setzt die Gleisanlage richtig schön in Szene – fast wie in einem Bilderbuch. Oben im Restaurant erklärt uns der Kellner die Dreh-Plattform (ist wie auf dem Schilthorn) und hat Tränen in den Augen, als er erzählt, dass der Besitzer und Erbauer der ganzen Anlage kürzlich gestorben ist. Leider ist der Himmel ziemlich bedeckt und der Arenal in den Wolken, sonst wäre die Aussicht hier oben umwerfend.

 

Ostervergnügen der Ticos

FlötenspielerNach einer erstaunlich ruhigen Nacht zwischen den vielen Zelten bei den Thermalquellen erwachen wir schon früh und staunen nicht schlecht, als schon um sechs Uhr die ersten Autos anstehen, obwohl das Bad erst um acht Uhr öffnet. Nach einer halben Stunde ist die Auto-Schlange schon hunderte von Metern lang und die Väter spielen am Strassenrand Fussball mit den Kindern...

 

Zurückgepfiffen worden?

FlötenspielerAuf dem Waldboden entdecken wir eine Blattschneider-Ameisenspur und es sieht aus als ob die Ameisen alle im gleichen Moment ihre Last fallen und liegen gelassen haben. Über hunderte von Metern finden wir die hellgrünen Blattstückchen in einer Reihe, von den dazu gehörenden Ameisen fehlt jede Spur. Es ist ja schliesslich auch Sonntag..

 

Papierkram mit Tücken

FlötenspielerAn der Grenze zu Panama müssen wir wieder eine Haftpflichtversicherung abschliessen. Wie immer werden wir sehr nett und freundich bedient, aber die Sache ist nicht so ganz einfach: Eine junge Frau tippt kaugummikauend mit einem Finger Buchstabe für Buchstabe, Zahl für Zahl in ihren Computer. Ab und zu fragt sie etwas (welches ist die Autonummer, die VIN-Nummer, der Name...) und nach einer Viertelstunde beginnt der Drucker zu summen. Zeile für Zeile wird das Formular ausgedruckt. Wir kontrollieren rasch die wichtigsten Angaben – die Passnummer ist falsch, es fehlt eine Ziffer... Ob sie das noch korrigieren könne, fragen wir, und ganz erstaunt erkundigt sich die nette Dame, ob wir ein neues Dokument wollen. Ja, wenn’s nicht anders geht, dann halt ein neues. Nach einer weiteren Viertelstunde (sie musste sämtliche Angaben wieder neu eingeben) spuckt der Drucker das Dokument erneut aus. Wir kontrollieren wieder, diesmal ist die VIN-Nummer falsch. Also noch einmal von vorne. Diesmal interveniere ich, bevor sie das Formular ausdruckt und wir kontrollieren gemeinsam am Bildschirm jede Nummer. Gut. Drucken. Wir haben jetzt halt einen Lan Cruiser, aber das gehen wir ein...

 

Baustelle Panamericana

FlötenspielerAuf manchen Strecken ist der Aushub gemacht, es stehen einzig noch die Strom- bzw. Telefonstangen auf kleinen Pyramiden. Offenbar werden die Leitungen stehen gelassen und es ist scheinbar einfacher, ringsum zu baggern als alles zu versetzen.

 

Er kann kommen!

FlötenspielerDie Bewachung von Präsident Obama ist sicher gestellt!

 

Mmmh - so gut!

FlötenspielerBeim Anstehen für die Migration am Fährhafen stellt sich heraus, dass man die vorbereiteten Sandwiches nicht mitnehmen darf. Innert Minuten ist die Warteschlange am Essen - alles muss weg und Urs hilft liebend gern beim Vertilgen!









 




 

 

Schuemächerli...

FlötenspielerDie Sandalen von Urs haben - trotz Teva-Qualität - den Strapazen der Cañontour nicht standgehalten. Mit einem Plastiksack hat Olbin, unser Führer, sie notdürftig geflickt und sie haben gehalten, bis wir einen richtigen Schuhmacher am Strassenrand gefunden haben. Dieser arbeitet jetzt mit Ahle, Nadel und Garn und so sollte unseren nächsten Abenteuern nichts mehr im Weg stehen!

 

Sandinisten Hochburg

FlötenspielerDer Norden Nicaraguas gilt als Sandinisten Hochburg. Wir treffen überall auf „Daniel“ (Ortega), der zum zweiten Mal an der Macht ist. Wenn man aber genauer hinhört, ist auch er nicht über alle Zweifel erhaben und viele Unternehmungen sind fest in den Händen seines Clans. Auch er und seine Familie sind - wie leider überall hier - in einem armen Land sehr reich geworden. Die Revolution ist lange her und heute geht es auch in diesem Land und dieser Regierung in erster Linie um Geld und Geschäft. Ein wenig enttäuschend ist es schon wenn man denkt, was sich die damaligen Brigadisten auf die Fahne geschrieben haben...

 

So sieht es spätabends aus...

Flötenspieler... wenn man alte Bekannte wieder trifft! Und wenn man dazu einen Ranchobesitzer hat, der nicht nur sehr gastfreundlich ist, sondern auch gleich Getränke, Eis, Limetten und Schnaps auf den Tisch stellt!

 

Doch mit Sandalen?

FlötenspielerUnser Truckli würde einen Zusammenstoss wahrscheinlich problemlos verkraften, aber wir überlegen uns zweimal, ob wir unsere Vulkanwanderung in den Sandalen oder in den Wanderschuhen unternehmen wollen...
 

Unser „Gäitschi“

FlötenspielerDie vier Dobermann-Pincher haben uns bei Familie Steg ganz schön auf Trab gehalten! Zenaida hatte eine fast schlaflose erste Nacht mit uns, weil sie befürchtet hat, dass wir wegen dem Gebell nicht schlafen können. Aber der Toto, der schlimmste Beller, ist schon bald der beste Freund von Urs und geniesst dessen Streicheleinheiten. Erst als Mario dem Hund erklärt, dass er morgen nach Costa Rica reisen dürfe, muss ich ganz entschieden mein Veto einlegen!





 

Wo ist die Dusche?

FlötenspielerDie sanitären Einrichtungen auf unserem Übernachtungsplatz bei einer Familie sind sehr einfach. Wir haben in Cópan Ruinas die erste Freiluftdusche hinter einer Mauer und mit einem Stoffvorhang als Sichtschutz. Aber Hauptsache es kommt Wasser nach der Schwitzerei in den Ruinen!

 

Frischer Fisch...

Flötenspieler... aus dem Yojoa-See. Dem ganzen Seeufer entlang reiht sich Stand an Stand. Wie lange die Fische schon an den Fäden unter dem notdürftigen Sonnendach hängen, wissen wir jedoch nicht.




















 

Langsam...

FlötenspielerIn Mexico hiessen sie noch Topes, jetzt einfach Tumulos - sie sehen gleich aus und erfüllen den gleichen Zweck: Man muss ganz langsam darüber rollen und wird trotzdem samt Haushaltung durcheinander gerüttelt, aber: man ist nicht zu schnell durch's Dorf gefahren!

 

Heimelig

FlötenspielerNein, wir fahren weder das Simmental hinauf noch hinunter. Aber bekannt kommen uns die Kühe auf der Weide schon vor - nur hätten wir nie geglaubt, dass das Simmentaler Fleckvieh sein könnte...

 

Halt!

FlötenspielerKurz vor der Abzweigung nach Semuc Champey gibt es eine Strassensperre, offenbar schon seit geraumer Zeit, denn es stehen an die zwanzig Pick-ups, Minibusse und Autos hier. Die Menschen demonstrieren, weil sie endlich an das schon lange versprochene Elektrizitätsnetz angeschlossen werden wollen. Das ist verständlich und so warten auch wir geduldig fast zwei Stunden, bis die Blockade weggeräumt und der Weg frei ist. Bezahlen muss hier niemand.

 

Plattfuss!

FlötenspielerAls wir am Morgen aus dem Truckli steigen, steht dieses ziemlich schief in der Landschaft – wir haben einen Platten! Kein Wunder, war das Schlafen etwas unbequem letzte Nacht...

 

Probieren geht über studieren

FlötenspielerSpanngurten hat man, montiert sie und zieht sie nur noch ab und zu nach. Wenn man sie lösen oder neu befestigen muss dauert es schon grad eine Weile, bis man den Dreh wieder herausgefunden hat: Wo muss man genau drücken, damit sie sich lösen? Aber es geht allen gleich...

 

Die einen eher erdig, die anderen maisig...

FlötenspielerYolanda, eine unserer Lehrerinnen, erzählt uns die Schöpfungsgeschichte der Maya. Beim ersten Versuch, Menschen zu erschaffen, nahm der grosse Schöpfer Erde. Diese wurde aber von den schweren Regenfällen in dieser Gegend immer aufgeweicht und sein Werk schwamm davon. Dann versuchte er es mit dem Holz eines bestimmten Baumes, aber damit wurden seine Menschen zu steif. Beim dritten Versuch nahm er anderes Holz, damit wurden sie zu zerbrechlich. Der Erfolg stellte sich erst ein, als er es mit Mais versuchte. Logisch, dass hier alle zu jeder Mahlzeit Mais essen!

Die "Selva negra"-Torte zum Abschluss schmeckt aber allen, ob aus Mais oder Erde geschöpft...

 

 

 

 

 



 


 

 

 






 

 

 

Umziehen?

FlötenspielerOffenbar ist heute in Belize Zügeltag. Schon das zweite Haus kommt uns auf dieser Strecke entgegen. Offenbar packt man hier gleich das ganze Häuschen auf den Pickup wenn man umziehen will.

 

Bessere Variante!

FlötenspielerBei den Brüllaffen brüllen die Männchen in voller Lautstärke und es tönt fast ein wenig „gfürchig“. Frauen und Kinder kümmern sich nicht um das Geheul und fressen seelenruhig junge Pflanzentriebe und Blätter. Die Rancherin erklärt uns, dass die Brüllaffenmännchen nicht physisch kämpfen, sondern ihre Vorherrschaft verbal klären. Eigentlich sollte man doch Putin und Konsorten einfach auf Bäume setzen und brüllen lassen, bis sie wissen, wer die Oberhand hat. Das käme billiger und würde keinen Schaden anrichten...

 

Nicht im Hühnerhof...

Flötenspieler... sondern auf einem Campground haben wir übernachtet. Unseren Tisch haben wir jedoch den Hühnern überlassen - teilen mochten wir ihn nicht. Eier haben wir vergeblich gesucht - offenbar hat Frau Henne ein gutes Versteck!